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Projekt Borretsch

Die Idee war, ein kleines Hochbeet mit Borretsch, auch bekannt als Gurkenkraut, zu bepflanzen und dann beim Wachsen zuzusehen. Wie spannend! Ja, wirklich :-) Neben seiner Heilwirkung, welche aber durchaus auch toxisch sein kann, faszinierten mich eigentlich diese wundervollen blauen, sternförmigen BlĂŒten. Und bienenfreundlich, soll sie sein. Ich dachte also, es gibt 1000 GrĂŒnde, mich diesem kleinen Projekt zu widmen. Das dies dann aber so kompliziert wĂŒrde, hĂ€tte ich nicht gedacht. Alles fĂŒr die Katz, beinahe!


KĂŒchenkraut fĂŒr Fröhlichkeit

Borretsch ist in der KĂŒche vielseitig verwendbar. Die blauen BlĂŒten lassen sich herrlich einem Salat beimischen, die groben und behaarten BlĂ€tter lassen sich Ă€hnlich wie Spinat verwenden. Nach Gurken schmeckt das Ganze und gesund ist es auf alle FĂ€lle, da reich an KieselsĂ€ure (wie auch die Brennnessel). Ein Zuviel aber, davon wir abgeraten. Denn schon im Mittelalter sagte man, es ist das Kraut der Fröhlichkeit. Scheinbar sind darin toxische Substanzen enthalten und ein Zuviel davon, ist wohl daher eher kontraproduktiv. Schon Paracelsus sagte einst: "Die Dosis macht das Gift."

Nun aber zum Projekt

Anbei links eine kleine Fotozusammenstellung der einzelnen und nachfolgend beschriebenen Phasen.

Beim Borretsch handelt es sich um eine einjĂ€hrige Pflanze, die von Mai bis September blĂŒhen (sollte...) und die anfangs rosafarbenen BlĂŒten verfĂ€rben sich spĂ€ter in ein wahnsinns Königsblau.

Voller Vorfreude also, habe ich die Samen aus der Bio-GĂ€rtnerei ausgesĂ€t. Ich glaube, leicht zu frĂŒh. Ich kann wie immer nicht warten :-) Ende MĂ€rz schon, wie ich es in Erinnerung habe. April wĂ€re ideal. Als ich also alles ausgesĂ€t habe, liess ich das Ganze ruhen. Zwei Tage spĂ€ter sah ich, dass da wer mein kleines Hochbeet umgegraben hat. Ein tiefes Loch klaffte in der Mitte. Der ÜbeltĂ€ter war dann wohl eine Katze. Ich musste also das Loch wieder fein sĂ€uberlich zuschaufeln. Doch so verblieben leider nur noch die HĂ€lfte der Samen. Also nichts mit einem fĂŒlligen Wuchs und blauem Sternenmeer. Leider habe ich daraus nichts gelernt! Zwei Wochen spĂ€ter ungefĂ€hr, sah ich, wie einzelne grĂŒne zarte BlĂ€ttchen das Licht der Welt erblickten. Die Freude war gross. Von den gesĂ€ten ungefĂ€hr 80 Samen waren dann gerade noch etwa 20 vorhanden. Naja, so hatten sie wenigsten genĂŒgend Raum zum Gedeihen. Status: Immer alles positiv sehen ;-)

Die Katze

Ich dachte, wenn erst mal was aus der Erde lugt, die Katze sicher nicht mehr kommen wĂŒrde. Weit gefehlt! Die PflĂ€nzchen waren in Zwischenzeit 10cm hoch und plötzlich lagen sie alle wild durcheinandergewirbelt und entwurzelt im Hochbeet! Fatal! Mein Projekt drohte zu scheitern! Doch ich gab nicht so schnell auf. Fein sĂ€uberlich und ganz zart, setzte ich jedes einzelne entwurzelte PflĂ€nzchen wieder ein. Diesmal aber war ich dann doch etwas gescheiter (manchmal dauert dies eben lĂ€nger bei mir...) und legte ein paar StĂ€be ĂŒbers Hochbeet, ein kleiner Schutzzaun sozusagen. Und es half! Doch von den anfĂ€nglich 80 Samen waren dann noch etwa 12 ĂŒbrig. Naja... dafĂŒr sollten es 12 schöne Sternenblumen geben. Wobei, so ein richtig schöner Blickfang, wie ich es mir im Geiste ausgemalt habe, wurde es dann eben nicht. Es sah eher aus wie ein Beet voller Unkraut, weil 12 Pflanzen auf diese Grösse verteilt, sieht eher mickrig aus. Dennoch konnte ich mich an den schönen Farben erfreuen und immerhin sind mir ein paar schöne Fotos gelungen. Ich habe alle 12 PflĂ€nzchen einzeln in mein Herz geschlossen. Gut gepflegt und gehegt. Und die Katze kam nicht wieder.

Text: Silvia Cristini - Cristini-Art